Ende April 2022 hat der IFS seinen Entwurf zur IFS Food Version 8 vorgestellt. Der Standard wurde an den neuen Codex Alimentarius und die künftige ISO 22003-2 (Anforderungen an Zertifizierungsstellen) angepasst. Die Veröffentlichung des Standards war für Ende des Jahres 2022 geplant, verzögerte sich jedoch und nun ist der Standard erst im April 2023 erschienen.
Der IFS Food zählt zu den wichtigsten Standards in der Lebensmittelbranche in Deutschland. Er definiert die Anforderungen, die für alle Lebensmittel-Hersteller gelten.
Die wichtigsten Änderungen im IFS Food Version 8:
- Die B-Bewertung ist zurück
- Genauere Definition was Auditor:innen dokumentieren müssen
- Weniger Anforderungen, besser sortiert (5 statt 6 Kapitel)
- Ausschluss von Prozessen ist nicht mehr möglich
- Beim unangekündigten Audit müssen alle Anforderungen vor Beginn des Auditzeitfensters umgesetzt sein
- Genauere Anforderungen zur Lebensmittelsicherheitspolitik (Food Safety Culture)
- Validierung des HACCP-Plans nach jeder Änderung
- Personalhygiene muss mind. alle 3 Monate geprüft werden
- Klarere Vorgaben bezüglich Lieferanten-Entwicklung
- Klarere Vorgaben zum Allergenmanagement
- Umweltüberwachungsprogramm wird gefordert
Zusammengefasst geht es bei der Überarbeitung des IFS Food Version 8 vor allem um eine Vereinfachung bei der Anwendung des Standards. Einige Anforderungen werden neu zugeordnet, um näher an den Auditvorgaben zu bleiben. Außerdem wird das Bewertungssystem, vor allem die B-Bewertung, überarbeitet und allgemein auf eine einheitlichere und konkretere Formulierung geachtet.
Der neue Standard ist soeben am 1. April 2023 veröffentlicht worden. Hier kurz die wichtigsten Änderungen:
– Auch Broker können sich jetzt nach FSSC zertifizieren lassen
– Das Thema Lebensmittelsicherheitskultur ist mit konkreten Anforderungen hinterlegt worden
– Eine Food Fraud Verwundbarkeitsanalyse wird für alle Branchen nötig
– Umfeld/Umweltüberwachung wird nötig (ähnlich wie beim BRC)
– Der Entwicklungs-, Glasbruch- und der Prozess des Krisenmanagments müssen in den meisten Unternehmen angepasst werden
– Alle Unternehmen benötigen ein Allergenmanagement und müssen dieses jährlich allen Mitarbeitern schulen.
Erstmal gilt: Die Übergangsfrist ist auf 12 Monate festgesetzt worden, also müssen Sie die Neuerungen bis zum 1. April 2024 umgesetzt haben. Das sollte zeitlich ausreichend sein.
Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung benötigen: Sprechen/Schreiben Sie uns gerne an.
Noch eine schlechte Nachricht, die nur wenige meiner Kunden betrifft: Für Multi-Site-zertifizierte Unternehmen (also Unternehmen mit mehreren Standorten, aber nur einem Zertifikat), ist es nicht mehr möglich, das interne Audit durch externe wie mich machen zu lassen. Die internen Auditoren müssen mindestens 1 Jahr im Unternehmen arbeiten. Ausserdem müssen die internen Auditoren eine Auditoren-Schulung von 16 Stunden und eine FSSC-Schulung von 8 Stunden nachweisen können (unsere 3-tägige FSSC-Schulung erfüllt diese Anforderung).
Die neue EU-Leitlinie für HACCP-Systeme ist da. Schon im September 2022 veröffentlicht, aber doch relativ leise und unbemerkt hat die Europäische Kommission die neue EU-Leitlinie geschrieben. Sie ersetzt die Leitlinie von 2016.
Die Termine für unser kostenfreies Webinar zur neuen Leitlinie sind schon vergangen.
Wir stellen Ihnen hier die FolienHACCP neue Leitlinie zum Selbst-Studium gerne kostenfrei zur Verfügung. Sollten Sie noch Fragen dazu haben, oder weitere Informationen benötigen, schreiben Sie uns einfach eine e-mail.
Unsere nächsten offenen Seminare: